Private Data, Public Infrastructure

Am 6. Februar haben Dr. Jens Frankenreiter, LL.M. (Harvard) vom Max-Planck-Institut für Gemeinschaftsgüter in Bonn und Sage Cammers-Goodwin, M.S. (Stanford) von der Universiteit Twente am ITM über die Schnittstellen von Recht, Technik und Zukunft referiert.
Jens Frankenreiter sprach zum Thema „Law, Tech, Legal Tech Wie Künstliche Intelligenz und andere Technologien das Funktionieren des Rechtssystems verändern“. Er referierte grundsätzliche Aspekte von Künstlicher Intelligenz und sprach darüber, welche Techniken bereits eingesetzt werden und welche bisher noch Zukunftsmusik sind. Bisher, so Frankenreiter, beschränkten sich die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen und Vorhersagen künftiger Ereignisse. Der Einfluss computergestützter Systeme auf die juristische Arbeit sei aber schon jetzt erheblich und werde in Zukunft noch zunehmen.
Sage Cammers-Goodwin stellte nach einem Überblick über relativ neue und in Europa eher unbekannte Apps aus den USA (etwa Banjo – eine App, die alle öffentlich zugänglichen Daten vor allem aus Sozialen Netzwerken auswertet und damit nachrichtenwerte Ereignisse extrem früh erkennen kann) ihr Dissertationsprojekt vor. Bei diesem wertet sie die Daten einer sog. Smart-Bridge aus, die in einem belebten Viertel in Amsterdam über eine Gracht führt. Diese Brücke ist mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet und liefert eine enorme Bandbreite an Daten über das Geschehen auf der Brücke. Hierüber erhoffen sich die niederländischen und amerikanischen Wissenschaftler Erkenntnisse zur Gestaltung von Smart City-Projekten und öffentlichen Datenräumen. Im Anschluss an den Vortrag entspannte sich eine Diskussion über die Unterschiede von öffentlichen und private Daten. (MH)